Rudolf Hundt
Lehrer und Geologe
Geboren 31. Juli 1889 in Gera
Gestorben 20. April 1961 in Gera
Rudolf Hundt entstammte einer Geraer Handwerkerfamilie.
Er besuchte das Lehrerseminar in Schleiz. Sein Spezialgebiet hatte er mit der Welt der Graptolithen frühzeitig im Weinberg bei Hohenleuben, in den Kiesgruben von Weckersdorf bei Zeulenroda und in der Gegend um Ronneburg gefunden. Seine Sammlung von rund 40.000 Fundstücken dazu dürfte in der Welt einzigartig und einmalig sein.
Bis 1915
Lehrer in Klosterfelde bei Berlin.
1915
Eintritt in den Dienst der Geologischen Landesanstalt in Berlin, kurze Zeit später Ausscheiden aus dem Staatsdienst und Beginn als freiberuflicher Geologe.
1920er Jahre
Dozent mit großer Popularität an der Volkshochschule Tinz
(Geologie und Heimatgeschichte Ostthüringens),
Aktivitäten mit der Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaften in Gera, Leiter der Ortsgruppe des Thüringer Geologischen Vereins in Gera,
Mitgliedschaft im VAVH und Kontakt zum Geraer Verein für Vorgeschichte.
Die drei Vereine gingen in bewußt fach- und populärwissenschaftlich gehaltenen Vortragsthemen und gemeinsamen Exkursionen auf Distanz zur offiziellen Ideologie.
Nach 1945
Mitbegründer des Kulturbundes, der DSF und der LDPD in Gera,
zeitweise stellv. Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung,
Vorsitzender des Kulturausschusses und des Stadtrats,
Beauftragter für Denkmal- und Naturschutz in den Kreisen Gera Stadt und –Land und Schleiz, engagiert beim Wiederaufbau der Geraer Museen.
1947
Museumsleitung Reichenfels und Vorsitz der Freunde des Kreismuseums Reichenfels.
Einige Jahre baute er die Museen Reichenfels und Weida neu auf.
1947 u. 1948
erscheinen zwei Mitteilungen der Freunde des Kreismuseums Reichenfels
1949
Beginn als Leiter des Kreismuseums Osterburg Weida
1950
Reichenfelser Museum wird als erster Museumszweckbau am 1. Februar der Öffentlichkeit übergeben
Ab 1951
Das Jahrbuch des Museums Hohenleuben-Reichenfels erscheint ab 1951 regelmäßig.
1953
Ausscheiden als Museumsdirektor und Schriftleiter der Jahrbücher,
doch veröffentlicht er weiter als Autor in den Jahrbüchern
etwa 1954
Ausscheiden als Leiter des Kreismuseums Osterburg Weida
In Reichenfels nahm er die über hundertjährige Tradition der Herausgabe wissenschaftlich orientierter Jahrbücher des Museums wieder auf und baute den Austauschverkehr wissenschaftlicher Literatur auf. Rudolf Hundt hielt zahlreiche Vorträge und publizierte in Tageszeitungen und Zeitschriften.
Sein Hauptwerk „Aus dem Leben der Graptolithen“, das 1967 als Prachtband mit zahlreichen Abbildungen und Tafeln posthum erschien, gilt bis heute als Standardwerk der Graptolithenkunde, seinem Spezialgebiet, und behandelt die Graptolithenfauna speziell im mitteldeutschen Raum.
Rudolf Hundt war von 1949 – etwa 1954 Leiter des Kreismuseums auf der Osterburg Weida.